Federal Reserve, EZB, MVV Energie, Metro, Ceconomy, Generali u.v.m. | Ausblick KW50
Shownotes
In der kommenden Woche steht besonders die Geldpolitik im Fokus. Bei den beiden wichtigsten Notenbanken der Welt, der amerikanischen Fed und der Europäischen Zentralbank, stehen wichtige Entscheidungen an. Weitere interessante Termine sind unter anderem der Investorentag des italienischen Versicherungskonzerns Generali oder auch die Bilanzvorlagen der beiden Handelskonzerne Metro und Ceconomy sowie auch von MVV Energie. Hintergründe zu den mit Spannung erwarteten Sitzungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der EZB am Donnerstag erläutert Mark Schrörs, Leiter des Wirtschaftspolitikressorts der Börsen-Zeitung und währungspolitischer Korrespondent, im Gespräch mit Christiane Lang, die im Anschluss daran gemeinsam mit Franz Công Bùi weitere Themen und Ereignisse der anstehenden 50. Kalenderwoche vorstellt.
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Hören Sie auch in "Nachhaltiges Investieren – Der Podcast von Börsen-Zeitung und Union Investment für die Investmentbranche" sowie "#Volatility – Der Anlagepodcast von QC Partners und Börsen-Zeitung" rein. Beachten Sie hierbei auch die jüngst erschienene Spezialfolge mit einem Roundtable-Gespräch zum Ausblick auf das Aktienjahr 2022 mit Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, und Thomas Altmann, Leiter Portfoliomanagement von QC Partners.
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#00: 00:10-7# „7 Tage Märkte – die Wochenvorschau der Börsen-Zeitung“
#00: 00:24-4# Kommende Woche steht besonders die Geldpolitik im Fokus. Bei den beiden wichtigsten Notenbanken der Welt, der amerikanischen Fed und der Europäischen Zentralbank, stehen wichtige Entscheidungen an, über die wir gleich ausführlich sprechen.
#00: Weitere interessante Termine sind unter anderem die Jahres-Pressekonferenz des Maschinenbauverbandes VDMA, der Investorentag des italienischen Versicherungskonzerns Generali oder auch auf die Bilanzvorlagen der beiden Handelskonzerne Metro und Ceconomy, zu letzterer gehören zum Beispiel Media-Markt und Saturn.
#00: Und damit begrüße ich Sie sehr herzlich, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer neuen Folge von 7 Tage Märkte, unserer Wochenvorschau. Heute ist Freitag, der 10. Dezember. Mein Name ist Christiane Lang und ich bin Redakteurin der Börsen-Zeitung.
#00: Wir starten mit den mit Spannung erwarteten Sitzungen der amerikanischen Fed am Mittwoch und der EZB am Donnerstag und dazu begrüße ich meinen Kollegen Mark Schrörs, Leiter des Wirtschaftspolitikressorts der Börsen-Zeitung und währungspolitischer Korrespondent.
#00: Hallo Mark!
#00: Hallo Christiane, und ich grüße Dich!
#00: Mark, in der nächsten Woche entscheiden sogar innerhalb von weniger als 24 Stunden die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank über ihren weiteren Kurs. Was ist denn da zu erwarten?
#00: 01:33-5# Ja, das ist wirklich ein Doppelschlag, den wir da nächste Woche bekommen, beziehungsweise die Märkte bekommen. In der Form sicherlich eher ungewöhnlich, normalerweise sind die Kalender etwas entzerrter, sodass es nicht zu solchen quasi Überschneidungen kommt. Es ist aber nicht nur nicht nur diese zeitliche Komponente, die da für Spannung sorgt, sondern tatsächlich auch das, was ansteht, die Entscheidungen, die zu erwarten sind. Bei der Fed dreht sich eigentlich alles um die Frage, ob das Tapering, das Tempo beim Tapering erhöht wird, also konkret die Anleihekäufe schneller zurückgefahren werden, als bislang angekündigt, was dann wiederum auch Implikationen für die künftige Zinspolitik hat. Ja, und bei der EZB hat EZB-Chefin Christine Lagarde selbst wichtige Entscheidungen avisiert vor einigen Wochen. Jetzt gilt es zu liefern. Als ausgemacht gilt da eigentlich, dass das Corona-Notfall-Anleihekaufprogramm PEPP endet. Weniger klar ist, was darüber hinaus passiert mit den weiteren Anleihekäufen, mit den Leitzinsen. Insofern große Spannung vor Donnerstag
#00: 02:23-4# Bleiben wir vielleicht einfach erst einmal bei der Fed, die ja am Mittwoch zuerst entscheidet. Da geht es also erneut um das Tapering, wie Du gesagt hast, und das eben in Zeiten großer Unsicherheit darüber, wie es mit der Pandemie weitergeht oder mit der Inflation.
#00: 02:37-4# Ja, genau. Die Fed hatte ja Anfang November beschlossen, ihre billionenschweren Anleihekäufe allmählich herunterzufahren, die Anleihekäufe, die sie in der Hochphase der Corona-Krise aufgelegt hatte. Aktuell oder bislang hatte die Fed für 120 Milliarden Dollar pro Monat vor allen Dingen Staatsanleihen gekauft. Wie gesagt, Anfang November war jetzt die Entscheidung, sowohl im November als auch im Dezember jeweils 15 Milliarden Dollar weniger zu kaufen, also allmählich zurückzufahren. Für 2022 hat ja die Fed das gleiche Tempo avisiert, was de facto hieße, Mitte 2022 wäre Schluss mit den Anleihekäufen. Das war damals schon garniert mit dem Hinweis, dass das Tempo angepasst werden könnte, je nachdem, was die konjunkturelle Lage erfordert. Genau die Diskussion ist jetzt zunehmend entbrannt, nämlich die Diskussion darüber, beim Tapering schneller voranzugehen. Auch Fed-Chef Jerome Powell hat die Diskussion selbst befeuert. Hintergrund ist da vor allem die anhaltend sehr hohe Inflation in den USA, die auch viele US-Notenbanker zunehmend vor Sorgen stellt. Tja, und ganz wichtig ist diese Frage hat auch vor dem Hintergrund, dass nach einem Ende der Anleihekäufe halt auch die Zinsen so langsam steigen könnten. Also ganz konkret lässt es sich auf die Formel bringen: Je schneller das Tapering vonstattengeht, desto früher müssen die Märkte mit Zinserhöhungen rechnen.
#00: 03:42-9# Du hast jetzt schon die US-Inflation angesprochen, die sehr hoch ist, und viele erwarten ja auch in den USA, dass es dabei bleibt. Was spricht denn noch dafür, dass Tapering zu beschleunigen und die Zinsen früher und schneller zu erhöhen? Und was spricht dagegen?
#00: 03:55-6# Zunächst ist die Inflation sicherlich das ganz klar schlagende Argument. Die Verbraucherpreisinflation ist im Oktober auf 6,2 Prozent hochgeschnellt. Das ist der höchste Stand seit 30 Jahren. Nur zur Erinnerung, das Inflationsziel der Fed liegt auch bei zwei Prozent, ähnlich wie bei der EZB. Im November jetzt dürfte sogar noch mal deutlich höher gehen 6,6, 6,7 Prozent sind so die Konsensschätzungen. Das resultiert zwar weitergehend hauptsächlich aus vorübergehenden Effekten und 2022 ist da mit sinkenden Raten zu erwarten. Aber wie gesagt, die Sorge wächst, dass diese Phase sehr viel länger anhält, beziehungsweise sie hält schon sehr viel länger an. Die Sorge ist, dass es noch länger anhält, die Inflation vielleicht auch gar nicht so stark sinkt oder zurückgeht wie erwartet. Letztlich also, dass sich die Inflation so ein bisschen verfestigt. Und deswegen halt auch aus der Fed oder in der Fed die Debatte, auch da geldpolitisch ein Zeichen zu setzen. Hinzu kommt als zweites Argument, dass halt auch die Wirtschaft sich relativ gut erholt hat von der Corona-Krise, relativ solide dasteht bislang, fast alles dafür spricht, vielleicht schneller voranzugehen, als man das bislang avisiert hat. Zugleich ist allerdings auch die Unsicherheit weiterhin groß, wahrscheinlich in der Vergangenheit, in den letzten Wochen sogar noch einmal größer geworden durch die Corona-Virus-Mutation Omikron, wo einfach schwer abzuschätzen ist, was es wirtschaftlich genau bedeutet. Das spricht dann wiederum für eine eher abwartende Haltung der Fed auch. Insofern steht sie da vor einem gewissen Dilemma zwischen den beiden Zielen, zumal sie ein klares duales Mandat hat aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Ja, und umso interessanter sind da vielleicht ein paar Aussagen von Jerome Powell selbst bei einer Anhörung im US-Kongress zuletzt, wo er signalisiert hat, das im Gegensatz zu den vergangenen Monaten der Fokus vielleicht eher von der Wachstumsunterstützung auf die Inflationsbekämpfung wechselt. Und das hat halt Erwartungen geschürt, dass es beim Tapering und schneller vorangeht, möglicherweise vielleicht schon im März Schluss ist und dann auch mehr und schnellere Zinserhöhungen 2022 kommen könnten.
#00: 05:34-7# Du hast die ganzen Unsicherheiten angesprochen, die betreffen natürlich auch die EZB, die am Donnerstag ihr Treffen hat. Worum wird es denn da vor allem gehen?
#00: 05:42-8# Ja, für die EZB Sitzung, wie gesagt, hatte EZB-Chefin Lagarde selbst schon wichtige Entscheidungen avisiert, vor ein paar Wochen bereits, weswegen die Sitzung auch die ganze Zeit als wegweisend bezeichnet worden ist. Im Fokus steht da natürlich die Zukunft von PEPP, also das Corona-Notfall-Anleihekaufprogramm, das man im März 2020 aufgelegt hatte in der Hochphase der Krise. 1,85 Billionen Euro inzwischen das Volumen, aber auch die Zukunft der anderen Anleihekaufprogramme und der Leitzinsen war da im Fokus. Zumal zwischenzeitlich die Märkte stark auf Zinserhöhungen der EZB spekuliert hatten, auch im kommenden Jahr schon, was der Forward Guidance, also dem Zinsausblick der EZB selbst widersprach. Jetzt steht wie gesagt, dass hast Du richtig gesagt, auch die EZB steht vor einem ähnlichen Dilemma wie die Fed, nämlich die Inflation ist sehr hoch, zwar bei 4,9 Prozent etwas niedriger als in den USA, aber auch das bedeutet ein Rekordwert sogar für den Euro-Raum. Und auch in der EZB nehmen die Sorgen und die mahnenden Stimmen zu. Ja, und auch im Euro-Raum ist die Konjunkturunsicherheit halt groß und noch erhöht durch Omikron. Es gibt einige Volkswirte, die schon sogar von einer neuen Rezessionsgefahr sprechen. Unterm Strich hat das auch zu deutlichen Kontroversen im EZB-Rat geführt, die sich auch in öffentlichen Aussagen widergespiegelt haben. Die jüngsten Aussagen jetzt lassen so ein bisschen und auch das Sitzungsprotokoll lassen so ein bisschen erwarten, dass es vielleicht am Ende weniger Entscheidung gibt, als man das ursprünglich vielleicht vorhatte oder avisiert hatte, und vielleicht ein bisschen auf Zeit spielt. Lagarde selbst hat vor wenigen Tagen gesagt von wegen, es sei schon nötig, den Märkten grundsätzlich ein bisschen mehr Klarheit zu geben über die Geldpolitik in den nächsten Monaten, hat aber auch zugleich gesagt, dass man sich nicht allzu weit im Voraus festlegen sollte.
#00: 07:08-8# Also nicht so richtig Fisch oder Fleisch. Aber was heißt das denn konkret? Also was ist konkret zu erwarten?
#00: 07:14-8# Ja, also, wie gesagt, wir werden sicherlich was zu PEPP hören, da ist die allgemeine Erwartung und auch die klaren Signale bis zuletzt von Euro-Notenbanker, dass es im März 2022 planmäßig auslaufen soll. Allerdings fängt es da schon an, in der Diskussion ist durchaus auch, PEPP vielleicht gar nicht offiziell zu beenden, sondern es quasi eher pausieren zu lassen, auszusetzen, um es jederzeit reaktivieren zu können. Eben auch wegen der Unsicherheit wegen Omikron, wegen der vierten Welle, weil man nicht genau weiß, wie es mit der Pandemie weitergeht. Noch unklarer ist es sicherlich bei dem parallelen Anleihekaufprogramm APP. Da kauft die EZB ja aktuell für 20 Milliarden Euro pro Monat vor allen Dingen auch Staatsanleihen. Da war lange die Erwartung, dass es bei einem PEPP-Ende im März 2022 eine Aufstockung des APP gibt, quasi als gewisse Kompensation und um Klippeneffekte an den Märkten zu vermeiden. Das scheint inzwischen gar nicht mehr so klar. Es gibt viele, die gesagt haben, dieser Bedarf bestünde aktuell gar nicht. Und noch viel größer ist die Unsicherheit da natürlich letztlich, was mit den Leitzinsen passiert. Zinserhöhungen 2022, wie von den Märkten teilweise erwartet, haben viele Notenbanker, eigentlich fast alle Notenbanker zwar ausgeschlossen. Aber schon wenn es ums Jahr 2023 geht, gehen die Meinungen da schon wieder sehr weit auseinander. Insofern auch da viel Unsicherheit, viel Prognoseunsicherheit. Der französische Zentralbankchef Villeroy de Galhau hat zuletzt im BöZ-Interview eigentlich von zwei Schritten in den nächsten Monaten gesprochen. Der erste Schritt sei die Beendigung der Corona-Maßnahmen, insbesondere PEPP. Der zweite Schritt sei eine allmähliche Normalisierung der Geldpolitik, wobei er auch klar gesagt hat, Zeitpunkt und Tempo seien komplett offen und abhängig von den Daten. Ja, insofern ist vielleicht die Richtung klar. Es wird auch vielleicht einige Entscheidungen am Donnerstag geben. Aber es kann durchaus sein, dass wir nicht so viele Entscheidungen bekommen, wie es vielleicht ursprünglich zu erwarten gewesen wäre oder wie es auch von den EZB-Granden angedacht worden ist, sondern dass wir da dann einfach so ein bisschen auf die Zukunft vertröstet werden.
#00: 08:55-7# Es bleibt spannend auch dahingehend, was überhaupt entschieden wird oder wie viel entschieden wird in diesen unsicheren Zeiten. Und wir schauen, was da auf uns zukommt. Mark, herzlichen Dank, Dir.
#00: 09:05-7# Ich danke Dir, Christiane.
#00: 09:08-7# Und wir kommen zu weiteren wichtigen Terminen in der fünfzigsten Kalenderwoche. Und die stellt Ihnen mein Kollege Franz Công Bùi vor.
#00: Hallo Franz, mit was fängst du heute an?
#00: 09:17-5# Am Dienstag hält der Mannheimer Regionalversorger MVV Energie seine Jahrespressekonferenz ab. Der hatte zuletzt einen bemerkenswerten Börsenaufschwung hingelegt. Ende November markierte die Aktie ein Hoch von 36,20 Euro. Und der Konzern spricht von einer Bestätigung für das auf Klimaneutralität ausgerichtete Geschäftsmodell, was sich auch in den Investitionen in erneuerbare Energien und grüne Dienstleistungen wiederspiegelt. Diese Entwicklung hat den neuen Großaktionär First State natürlich erfreut. Denn der Infrastrukturinvestor hatte 2020 die Anteilspakete von EnBW und Rheinenergie übernommen. Wobei die Stadt Mannheim mit 50,1 % nach wie vor die Mehrheit kontrolliert, während sich lediglich 4,2 % der Anteile im Streubesitz befinden. Nun wird erwartet, dass die Geschäftszahlen für das am 30. September beendete Geschäftsjahr 2020/21 gut ausfallen sollten. Nach neun Monaten hatte der Vorstand die Jahresprognose erneut angehoben. Und das Management stellte ein Umsatzplus von 10 bis 15 % sowie eine Zunahme des Ebit von 20 bis 25 % in Aussicht. Im Vorjahr hat MVV 3,5 Mrd. Euro umgesetzt und 233 Mill. Euro Gewinn erwirtschaftet. Nun standen für die ersten drei Quartale bereits 3,1 Mrd. Euro Umsatz – ein Plus von 14 % - und 265 Mill. Euro bereinigtes Ebit – hier beträgt das Plus sogar 27 % – in den Büchern. Nun werden gerade Kleinaktionäre auf der Jahres-PK auf den Dividendenvorschlag achten. Vor einem Jahr hatte MVV den Ausschüttungssatz erstmals seit langem angehoben, und zwar um 5 Cent. Zuvor waren über zwölf Jahre 90 Cent gezahlt worden. Eine neuerliche Dividendenerhöhung wäre angesichts der Geschäftszahlen jedenfalls keine Überraschung.
#00: 10:57-7# In der kommenden Woche ziehen auch die neuen Chefs der beiden Firmen Metro und Ceconomy, die seit 2017 getrennte Wege gehen, Bilanz. Dabei sind die Geschäfte der beiden Handelskonzerne auch im Jahr zwei der Pandemie von den Folgen der Krise gekennzeichnet. Zwar ist es beiden im abgelaufenen Turnus gelungen, besser mit den staatlich verfügten Laden- und Restaurantschließungen klarzukommen als im Jahr davor. Allerdings war der Lockdown ungleich länger ausgefallen. Insofern ist es durchaus eine Leistung, dass beide Händler die Umsatzziele im abgelaufenen Turnus erreicht haben. Bei beiden Unternehmen endet das Geschäftsjahr im September. Und im Schlussquartal von Juli bis September hatten beide sogar mehr als vor Ausbruch der Pandemie erlöst. Auch beim Blick auf das bereinigte operative Ergebnis haben die beiden SDax-Werte nach vorläufigen Angaben ihre Vorgaben erreicht. An der Börse hatten sie damit jedoch nicht punkten können. Und es ist mehr als fraglich, ob die Bilanzpressekonferenzen am Dienstag bei Ceconomy und am Donnerstag bei Metro dazu taugen, den Aktien jeweils auf die Sprünge zu helfen. Denn bereinigte Zahlen sind nur ein Teil der bilanziellen Wahrheit. Sowohl Metro als auch Ceconomy haben mit Altlasten zu kämpfen. Und zu den Aufgaben der neuen Vorstandschefs Steffen Greubel und Karsten Wildberger zählt nun im ersten Jahr der Amtsübernahme, die jeweiligen Bilanzen von Altlasten zu befreien.
#00: 12:11-7# Am Mittwoch ist Investors Day beim Versicherer Generali. Und dort wird der CEO Philippe Donnet den Strategieplan für die kommenden drei Jahre präsentieren – allerdings in einem angespannten Klima. Seit knapp sechs Jahren steht er an der Spitze der Versicherungsgruppe. Und dabei hat er die Ziele des Strategieplans für den Zeitraum 2018 bis 2021 trotz Coronakrise alle erfüllt bzw. teils übererfüllt. Die Aktionäre haben Dividenden von 5 Mrd. Euro kassiert, der Nettogewinn hat sich im ersten Halbjahr verdoppelt, die Ertragslage ist sehr gut und auch der Aktienkurs hat sich im Vergleich zur Konkurrenz recht ordentlich entwickelt. Und nun soll der neue Strategieplan eine dritte Amtszeit Donnets einleiten. Dabei dürfte der CEO fürs Erste weiterhin etwa stark auf das Asset Management sowie kleinere Übernahmen setzen. Dafür hat der CEO auch die Unterstützung von Großaktionär Mediobanca. Doch eine Reihe von anderen einflussreichen Aktionären, angeführt von dem greisen Patriarchen Leonardo Del Vecchio, macht massiv mobil gegen Donnet. Der Großanteilseigner des Optikkonzerns Essilor Luxottica will den Franzosen bei der Hauptversammlung im April stürzen. Und er ist nicht der einzige Gegner Donnets. Seine Widersacher finden seinen Kurs zu vorsichtig. Zudem sehen sie Generali gegenüber Konkurrenten wie Allianz, Axa oder Zurich im Hintertreffen und bei neuen Technologien schlecht aufgestellt. Und dann sind die Fronten auch wegen persönlicher Animositäten so verhärtet, dass Donnet am Mittwoch verkünden kann, was er will: Er wird die Unterstützung von Del Vecchio und seinen Verbündeten nicht bekommen. Bei der Hauptversammlung im April wird es dann wohl zum großen Showdown kommen.
#00: 13:41-9# Die kommenden sieben Tage haben darüber hinaus noch weitere bedeutsame Termine und Ereignisse zu bieten. Und es werden auch wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht. Eine Übersicht zu all dem finden Sie heute im Finanzmarktkalender auf Seite 2 der Börsen-Zeitung und unter boersen-zeitung.de/finanzmarktkalender.
#00: Daneben ist das Folgende noch erwähnenswert.
#00: Am Montag veröffentlicht die Bank of England ihren Finanzstabilitätsbericht. Und die EU-Außenminister tagen in Brüssel.
#00: Am Dienstag legt die Internationale Energieagentur den Monatsbericht vom Ölmarkt vor. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo präsentiert die Konjunkturprognose für 2021, 2022 und 2023. Der Maschinenbauverband VDMA hält seine Jahres-Presskonferenz online ab. Und die Ungarische Zentralbank informiert über das Ergebnis der geldpolitischen Sitzung.
#00: Zur Wochenmitte kommen die US-Öllagerdaten.
#00: Am Donnerstag veranstaltet der Chemieverband VCI seine Jahres-Presskonferenz online. In Brüssel findet der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union statt, der bis zum 17.12. angesetzt ist. Und die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank legen jeweils das Ergebnis ihrer geldpolitischen Sitzungen vor, während dann Freitag die Bank of Japan das ihrige veröffentlicht.
#00: Und an dem Tag informiert der europäische Automobilverband ACEA über die Pkw-Neuzulassungen im November, derweil kommt von der Ratingagentur Fitch die Einstufung für Litauen und von Moody’s die Ratingergebnisse für Luxemburg und Slowakei.
#00: Ein paar runde Geburtstage gibt es in den nächsten Tagen ebenfalls zu feiern.
#00: 60 Jahre alt werden Werner Taiber, ehemals Vorstand der WestLB und jetzt Aufsichtsratschef bei der Oddo BHF-Bank, Christoph Müller, Verwaltungsratspräsident des Flughafendienstleisters Swissport, René Schuster, vormals Vorstandschef von Telefónica Deutschland, und Rolf Najork, Geschäftsführer bei der Robert Bosch GmbH. Ihren 65. Geburtstag feiern der ehemalige Vivendi-Chef Jean-Marie Messier, Traton-Aufsichtsrat Albert Kirchmann sowie Tuomo Hatakka, ehemals Deutschlandchef von Vattenfall Europe. Und 70 Jahre alt wird Dieter Sarreither, ehemals Präsident des Statistisches Bundesamtes Destatis.
#00: Überdies findet in der kommenden Woche der Tag der UNICEF statt, an dem der Gründung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen vor 75 Jahren gedacht wird. Und es ist nun 50 Jahre her, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Konvention über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer (also biologischer) Waffen und Toxinwaffen sowie über die Vernichtung solcher Waffen (Biowaffenkonvention) beschloss. Diese trat am 26. März 1975 in Kraft. Ebenfalls vor 50 Jahren unterzeichneten BRD und DDR im Rahmen der deutschen Ostpolitik das Transitabkommen. Damit wurden Reiseerleichterungen zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin geschaffen. Und vor zwei Dekaden stand die Einführung des Euro als Bargeldwährung in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vor der Tür. Zwei Wochen zuvor wurden seinerzeit in Deutschland, Griechenland und Portugal die ersten Euromünzen in Form der folienverschweißten so genannten Starterkits ausgegeben.
#00: 16:32-0# Zum Schluss noch ein paar Hinweise in eigener Sache.
#00: In der Samstagsausgabe finden Sie wie stets die Spezialthemaseite „Recht & Kapitalmarkt“.
#00: Am Dienstag gibt es eine neue Ausgabe von Fonds & Finanzen, dem Newsletter der Börsen-Zeitung mit Themen rund um die Assetmanagement-Branche.
#00: Am Donnerstag kommt auch eine neue Episode von „Nachhaltiges Investieren – Der Podcast von Börsen-Zeitung und Union Investment rund um Sustainable Finance", diesmal mit einem Gespräch mit Aldo M. Romani, Leiter Sustainability Funding der EIB, auch gerne „Mr. Green Bond“ genannt.
#00: Hören Sie zudem auch in Hashtag Volatility, den Anlagepodcast von QC Partners und Börsen-Zeitung, rein. Da ist vor wenigen Tagen eine Spezialfolge erschienen, mit einem Roundtable-Gespräch mit Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, und Thomas Altmann, Leiter Portfoliomanagement von QC Partners, bei dem ein Ausblick auf das Aktienjahr 2022 gegeben wurde. Die letzte Ausgabe dieses Jahres von Hashtag Volatility erscheint übrigens am 22. Dezember.
#00: Und am Freitag erscheint saisonal passend die Sonderbeilage „Finanzen und Glaube“. Zudem wird anstelle des Finanzmarktkalenders auf Seite 2 der Börsen-Zeitung der Bilanzfahrplan für das Jahr 2022 erscheinen, mit einer Übersicht über die bilanzrelevanten Termine der Unternehmen aus Dax, MDax und SDax.
Abschließend noch der Hinweis: Am 31. Dezember erscheint unsere Jahresschlussausgabe, die unter dem übergreifenden Thema „Welt im Wandel“ steht und voller spannender Interviews sowie interessanter Rück- und Ausblicke steckt.
#00: 17:59-3# Und damit sind wir am Ende dieser Episode angelangt. Redaktionsschluss für diese Ausgabe war Donnerstag, der 9. Dezember 18 Uhr.
#00: Eine Gesamtübersicht über Konjunktur- und Unternehmenstermine finden Sie unter boersen-zeitung.de. Alle genannten Links und weitere Informationen sind in den Shownotes zu dieser Folge aufgeführt.
#00: Wir verabschieden uns nun von Ihnen in die Winterpause und freuen uns, wenn Sie am 7. Januar wieder mit dabei sind, wenn wir ins neue Jahr starten. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und schon jetzt einen guten und gesunden Rutsch ins Jahr 2022.
#00: 18:32-6# Dem schließe ich mich unumwunden an. Bleiben Sie gesund!
#00: 18:46-4# „7 Tage Märkte – die Wochenvorschau der Börsen-Zeitung“