EZB, Bank of England, Salzgitter, Infineon, 70 Jahre Börsen-Zeitung | Ausblick KW05
Shownotes
In der kommenden Woche steht eine Vielzahl an interessanten Terminen ins Haus. So stellt etwa der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter auf einem Strategietag den Kurs für die kommenden Jahre vor und Infineon präsentiert die Zahlen für das erste Geschäftsjahresquartal per Ende Dezember. Außerdem feiert die Börsen-Zeitung ihren 70. Geburtstag. Und nachdem die US-Notenbank Fed für März ihre erste Zinserhöhung seit dem Jahr 2018 und eine spürbare Straffung ihrer Geldpolitik avisiert hat, wird mit Spannung erwartet, was die Europäische Zentralbank EZB und die Bank of England machen werden, die beide in den nächsten Tagen ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben. Womit bei den Notenbanken zu rechnen ist, erörtert Mark Schrörs, Leiter des Ressorts Wirtschaftspolitik und Währungspolitischer Korrespondent, im Gespräch mit Christiane Lang, die im Anschluss daran gemeinsam mit Franz Công Bùi weitere Themen der anstehenden 5. Kalenderwoche vorstellt. Zudem wird Co-Chefredakteur Lutz Knappmann ausführlich Auskunft über die geplanten Feierlichkeiten zum Jubiläum der Börsen-Zeitung geben.
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Hören Sie auch in "Nachhaltiges Investieren – Der Podcast von Börsen-Zeitung und Union Investment für die Investmentbranche" sowie "#Volatility – Der Anlagepodcast von QC Partners und Börsen-Zeitung" rein. Beachten Sie hierbei auch die jüngst erschienene Spezialfolge mit einem Roundtable-Gespräch zum Ausblick auf das Aktienjahr 2022 mit Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, und Thomas Altmann, Leiter Portfoliomanagement von QC Partners.
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#00: 00:10-7# „7 Tage Märkte – die Wochenvorschau der Börsen-Zeitung“
#00: 00:24-6# Die US-Notenbank Fed hat für März ihre erste Zinserhöhung seit dem Jahr 2018 avisiert und wird danach ihre Geldpolitik spürbar straffen. Was machen die Europäische Zentralbank EZB und die Bank of England, die beide in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben? Das ist ein wichtiges Thema in unserer heutigen Wochenvorschau. Daneben beschäftigen wir uns natürlich auch mit anderen interessanten Themen. So stellt beispielsweise der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter am Mittwoch auf einem Strategietag den Kurs für die kommenden Jahre vor. Und am Donnerstag präsentiert Infineon, deren Aktien ihren Höhenflug vorerst beendet haben, die Zahlen für das erste Geschäftsjahresquartal per Ende Dezember. Außerdem feiert die Börsen-Zeitung kommende Woche ihren 70. Geburtstag. Am 1. Februar 1952 ist die erste Ausgabe erschienen, und zu diesem Anlass spricht mein Kollege Franz Công Bùi heute mit Chefredakteur Lutz Knappmann. Und damit begrüße ich Sie herzlich, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer neuen Folge von 7 Tage Märkte, unserer Wochenvorschau. Heute ist Freitag der 28. Januar. Mein Name ist Christiane Lang und ich bin Redakteurin der Börsen-Zeitung. Es geht los mit den Notenbanksitzungen, und dazu begrüße ich Mark Schrörs, Leiter des Ressorts Wirtschaftspolitik und Währungspolitischer Korrespondent der Börsen-Zeitung.
#00: Hallo Mark, die Geldpolitik hält uns in Atem. Deshalb schön, dass du heute wieder dabei bist.
#00: Hallo Christiane, freut mich, danke.
#00: Ja, Mark, vergangene Woche haben wir an dieser Stelle über den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in dieser Woche gesprochen. Heute geht es wie gesagt, um die Sitzungen von EZB und Bank of England in der nächsten Woche. Das ist ja alles wahnsinnig spannend.
#00: 01:54-6# Ja, in der Tat. Im Fußball gibt es ja den schönen Spruch „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Wenn man da die Analogie anwenden würde, würde, könnte man sagen „Nach dem Zinsentscheid ist vor dem Zinsentscheid“. Wie du gesagt hast, richtigerweise, die Fed hat diese Woche jetzt vorgelegt. Wir haben da letzte Woche intensiv darüber diskutiert. Tatsächlich hat die Fed auch vieles von dem geliefert, was erwartet worden war. Im März soll, wie du richtig gesagt hast, die erste Zinserhöhung seit 2018 kommen, danach viele weitere Schritte avisiert, womöglich sogar mehr als die vier, die zumindest vor der Sitzung am Markt eingepreist waren. Bald danach will die Fed dann auch damit beginnen, ihre Bilanz abzubauen. Die ist ja auf fast neun Billionen Dollar angeschwollen in der Pandemie. Die Fed steuert also auf eine geldpolitische Straffung zu, die in der Form beispiellos ist. Ja, jetzt ist die große Frage: Was passiert diesseits des Atlantiks? Die EZB, die Bank of England, zwei andere der vier wichtigsten Zentralbanken der Welt, entscheiden beide am Donnerstag binnen weniger Stunden.
#00: 02:45-4# Dann lass uns zunächst mal bei der EZB bleiben, die besonders im Fokus steht. Was ist von der Sitzung, beziehungsweise von der EZB absehbar zu erwarten?
#00: 02:53-4# Na ja, die EZB-Granden haben in letzter Zeit vor allem klargemacht, was nicht von ihm zu erwarten ist. Das ist nämlich eine sehr schnelle und sehr rasche Zinswende, wie sie jetzt in den USA von der Fed vorgenommen wird. EZB-Chefin Lagarde selbst hat erst vor wenigen Tagen, kurz vor der Fed-Sitzung jetzt gesagt von wegen und das ist ein Zitat „nicht zu schnell und nicht zu rabiat“ solle die geldpolitische Straffung oder die Zinswende im Euroraum ausfallen, trotz Rekordinflation von fünf Prozent, also sofern erst mal was nicht zu erwarten ist. Tatsächlich, die EZB hat Mitte Dezember wichtige Entscheidungen getroffen und dabei allenfalls zaghafte Schritte in Richtung Normalisierung der Geldpolitik gemacht. Im März sollen die Nettokäufe beim Corona-Notfall Anleihekaufprogramm PEPP enden. Zugleich wird aber beispielsweise das parallele Anleihekaufprogramm APP sogar zeitweise aufgestockt, quasi als eine Art Kompensation. Vor allen Dingen aber ist für das APP bislang überhaupt kein Enddatum genannt. Die Reinvestitionsphase, also die Wiederanlage der PEPP-Papierkäufe, ist sogar bis 2024 verlängert worden. Und – das vor allen Dingen: Die EZB hat bislang für 2022 Zinserhöhungen eigentlich ausgeschlossen. Insofern ein sehr viel vorsichtigerer, sehr viel zaghafterer Kurs als es den jetzt von der Fed gibt. Und bislang gibt es keine wirklichen Signale, dass die EZB denkt, davon groß abzukehren, insbesondere nicht von den Stimmen, die besonders relevant sind, einerseits natürlich EZB-Chefin Christine Lagarde und auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane.
#00: 04:12-7# Ist denn dieser vorsichtigere und zaghafte Kurs, wie Du sagst, der EZB überhaupt angemessen? Oder müsste sie nicht dem Vorbild der Fed folgen und den Ausstieg beschleunigen? Es gibt ja vor allen Dingen in Deutschland heftige Kritik.
#00: 04:25-1# Na ja, daran scheiden sich natürlich wirklich die Geister. Für beides gibt es gute Argumente. Die EZB selbst begründet ihren Kurs ja vor allen Dingen damit, zu sagen, die Inflation ist nicht so hoch wie in den USA. Fünf Prozent versus sieben Prozent auf der Verbraucherseite. Die EZB hält noch sehr viel stärker als die Fed daran fest, dass der aktuelle Inflationsschub vor allen Dingen temporär ist, getrieben durch Folgen der Pandemie, weniger durch eine überhitzende Nachfrage. Und sie erwartet für 2022 einen deutlichen Rückgang der Inflation. Zudem ist sie der Überzeugung, das Euroland etwas im Konjunkturzyklus den USA hinterherhinkt und nicht in der Gefahr ist, zu überhitzen. Das sind so die Argumente, die die EZB anführt. Viele Ökonomen teilen das, auch viele andere namhafte Stimmen. Wir hatten diese Woche den IWF-Kapitalmarktchef Tobias Adrian im großen Interview gesagt hat: „Die EZB hat durchaus etwas mehr Zeit als die Fed“. Es gibt aber auch genauso gut andere Stimmen, wie gesagt, Du hast da richtig darauf hingewiesen, vor allen Dingen auch in Deutschland. Fünf Prozent Inflation, das ist eine Rekordinflation und sicherlich viel zu hoch, weit entfernt von dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB. Auch hierzulande nimmt der Preisauftrieb, gewinnt der Preisauftrieb an Breite, die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sicherlich so groß wie seit Jahrzehnten nicht. Ja, und überhaupt ist die Frage, ob die aktuelle, sehr expansive Geldpolitik zu einer sich doch deutlich erholenden Konjunktur passt, auch wenn wir jetzt im Winterquartal oder im Winterhalbjahr ein bisschen Schwächephase in der Konjunktur haben. Ja, wie gesagt, es gibt diese Argumente dagegen, auch in Notenbankkreisen selbst nehmen die Sorgen durchaus zu. Und das nicht nur bei denen, die als Hardliner gelten, also als Falken, wie es im Notenbank-Sprech so schön heißt. Bislang aber haben ganz klar diejenigen die Oberhand, die für einen vorsichtigen Kurs der EZB plädieren.
#00: 05:59-5# Also wird sich wahrscheinlich erst mal nicht so viel ändern. Jetzt ist bei der EZB-Sitzung erstmals der neue Bundesbankpräsident Joachim Nagel dabei. Was ist denn von ihm zu erwarten?
#00: 06:09-0# Ja, ich denke, es wird keine große Zäsur geben, so viel kann man sagen. Er hat am Jahresanfang ja übernommen. Sein Vorgänger Jens Weidmann ist Ende 2021 vorzeitig zurückgetreten, wesentlich auch getrieben durch seine zunehmende Frustration über die ultralockere Geldpolitik der EZB. Joachim Nagel, der früher schon viele Jahre bei der Bundesbank gearbeitet hat, hat in seiner Antrittsrede jetzt Anfang Januar ganz klargemacht, dass, wie gesagt, dass es mit ihm keine große Kehrtwende geben wird. Er hat sich ganz klar zur Stabilitätskultur der Bundesbank verpflichtet. Er hat ganz klar auch jetzt schon davor gewarnt, dass die Inflation sehr viel länger hoch bleiben kann als bislang avisiert, und die EZB entsprechend zu großer Wachsamkeit aufgerufen. Er gilt als sehr pragmatisch. Das ist so ein bisschen auch die Hoffnung, die die Bundesregierung, glaube ich, mit der Nominierung verbindet. Jens Weidmann hat in letzter Zeit oft alleine im EZB-Rat gestanden. Das hat viel mit Konflikten in der Vergangenheit zu tun, insbesondere auch in der Euro-Schuldenkrise. Für Nagel wird es jetzt entscheidend darauf ankommen, mehr Allianzen zu schließen im EZB-Rat. Wie gesagt, Weidmann stand da oft alleine auf weiter Flur. Das sollte Nagel ändern. Es wird ihm allerdings wahrscheinlich auch im aktuellen Umfeld ein bisschen leichter fallen, weil, wie gesagt, auch in Notenbankkreisen nimmt natürlich angesichts von fünf Prozent Inflation die Inflationssorgen
#00: 07:20-2# Zu. Jetzt schauen wir auch noch nach England. Du hast ja gesagt, die Bank of England hat auch ihre Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Und die hat anders als die EZB bereits im Dezember mit einer ersten Zinserhöhung überrascht. Wie geht es weiter am Donnerstag und auch darüber hinaus?
#00: 07:34-8# Unter den großen vieren der Zentralbanken weltweit ist die Bank of England sicherlich diejenige, die am weitesten ist. Wie du richtig gesagt hast, im Dezember mit einer ersten Zinserhöhung nach der akuten Phase der Corona-Pandemie überrascht, nachdem es in den Monaten vorher ein bisschen hin und her gegangen war zwischen dem, was man an Erwartungen geschürt hat und dann tatsächlich geliefert hat. Im Dezember ist es das erste Mal gestiegen. Für die Sitzung am Donnerstag wird eine weitere Zinsanhebung erwartet, sodass der Leitzins dann bei 0,5 Prozent liegen könnte. Das ist natürlich auch ganz klar der Inflation geschuldet. Die liegt in Großbritannien aktuell bei 5,4 Prozent, also auch deutlich über den Zielen der Bank of England. Die große Frage ist ein bisschen, wie es danach weitergeht. Es wird wahrscheinlich nicht in diesem Tempo mit Zinserhöhungen bei jeder Sitzung so weitergehen. Viele erwarten eher so zwei weitere Zinserhöhungen dann im Verlauf des Jahres. Letztlich muss die Bank of England genau wie alle anderen Zentralbanken natürlich sehr genau schauen. Es gibt halt viele Unsicherheitsfaktoren. Das ist zum einen natürlich die Omikron-Variante. Das ist aktuell aber sicherlich auch der Ukraine-Konflikt, der auch die Finanzmärkte inzwischen in Atem hält. Da wird man schauen, wie gesagt, da muss man schauen, wie dann am Donnerstag das eingeschätzt wird vonseiten der Zentralbanken, sowohl der EZB als auch der Bank of England
#00: 08:39-4# Also alles sehr, sehr spannend. Mark, ganz herzlichen Dank für das Gespräch.
#00: Ich danke Dir, Christiane.
#00: 08:46-9# Und wir kommen zu weiteren wichtigen Terminen, die ihnen mein Kollege Franz Công Bùi vorstellt. Hallo Franz, was steht denn an?
#00: Hallo Christiane, am Mittwoch hält der Stahlkonzern Salzgitter einen Strategietag ab.
#00: Das wird bestimmt interessant, denn da gab es doch zur Jahresmitte einen Wechsel in der Führung.
#00: 09:02-4# Ja, nun steht der ehemalige Vattenfall-Manager Gunnar Groebler an der Spitze des zweitgrößten deutschen Stahlunternehmens. Und der Nachfolger des in den Ruhestand gewechselten Vorstandschefs Heinz Jörg Fuhrmann will jetzt den weiteren Kurs der Konzernentwicklung skizzieren.
#00: 09:17-2# Und die steht natürlich im Zusammenhang mit der umfassenden Transformation, vor der die Branche insgesamt steht.
#00: 09:22-7# Das stimmt, und der 49-Jährige wird erläutern, wo für Salzgitter Chancen im Zuge der Dekarbonisierung der Stahlbranche bestehen und welche Maßnahmen die Transformation erforderlich macht. Die setzt auf dem technischen Konzept „Salcos“ auf – das steht für Salzgitter Low CO2 Steelmaking. Mit diesem Projekt will Salzgitter grünen Stahl produzieren. Ein Stichwort, das auch für die gerade vereinbarte Partnerschaft mit dem dänischen Energiekonzern Ørsted gilt, lautet „Circularity“ – die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz.
#00: Wie soll denn diese Partnerschaft aussehen? Und wo liegt der Nutzen?
#00: Die Kooperation mit Ørsted, einem Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie, sieht vor, geschlossene Wertschöpfungsketten in den Geschäftsbeziehungen zu etablieren. Anvisiert ist neben der Lieferung von Offshore-Windstrom und der Nutzung von nachhaltig produziertem Wasserstoff die Produktion von CO2-armem Stahl und dessen Einsatz in Komponenten für die Windparks auf See von Ørsted. Schrott aus ausgemusterten Windrädern soll in die Stahlproduktion zurückgelenkt werden.
#00: Wie sieht es denn mit den Perspektiven insgesamt für Salzgitter aus?
Fortsetzen kann das Unternehmen den Kurs aus einer gestärkten Position: Für 2021 kündigt sich das beste Vorsteuerresultat seit über zehn Jahren an. Die Aktie hat sich zudem im vergangenen Jahr um mehr als 40 %– nicht zuletzt zur Freude des größten Aktionärs Niedersachsen – verteuert. Nun soll Groebler die Chancen und Möglichkeiten dafür aufzeigen, ob der SDax-Konzern langfristig eigenständig bleibt.
#00: 10:50-7# Am Donnerstag legt Infineon Zahlen für das Herbstquartal 2021 vor. Das ist der erste Dreimonatsabschnitt im laufenden Geschäftsjahr, das am 30. September endet. Und die Zahlenvorlage fällt in eine schwierige allgemeine Lage, denn Anleger von Technologiewerten benötigen aufgrund der derzeitigen Kurskapriolen an den Aktienmärkten starke Nerven.
#00: 11:10-6# Stimmt, die Zins- und Inflationssorgen drücken ebenso auf die Stimmung an den Börsen wie die geopolitischen Spannungen wie die Ukraine-Krise und die Versorgungsengpässe bei Gütern unterschiedlichster Art.
#00: 11:20-5# Ja, und Infineon ist in den Strudel dieser Entwicklung geraten. Der lange Höhenflug der Aktie von Deutschlands größtem Halbleiterhersteller nach dem Corona-Crash vom März 2020 ist vorerst beendet. Nach dem Höchststand im November von über 43 Euro hat das Papier seitdem ein Fünftel eingebüßt.
#00: 11:38-1# Was wird denn nun von der Zahlenvorlage erwartet?
#00: 11:41-0# Investoren setzen ihre Hoffnung nun darauf, dass Infineon mit guten Fundamentaldaten im operativen Geschäft überzeugen kann. Der Zwischenbericht könnte der Aktie neue Impulse geben, denn der Dax-Konzern befindet sich aufgrund der weltweit hohen Nachfrage operativ im Aufwind. Der im April altersbedingt scheidende CEO Reinhard Ploss stellte im zurückliegenden Herbst zur Bilanzvorlage ein Rekordjahr in Aussicht.
#00: 12:02-7# Das heißt, an seinen designierten Nachfolger, Produktionsvorstand Jochen Hanebeck, werden einige Erwartungen gestellt werden.
#00: 12:08-6# Genau, denn er muss Infineon auf Kurs halten, um dies zu erreichen. Für den Zeitraum Oktober bis Dezember prognostizierte die Konzernspitze eine Marge von 21% bei 3 Mrd. Euro Umsatz. Das entspräche einem operativen Ergebnis von 630 Mill. Euro. Rückenwind erhält Infineon von steigenden Preisen für elektronische Bauelemente aufgrund des hohen Bedarfs. Der gestiegene Dollarkurs kann aber die Dynamik etwas abbremsen. Das Interesse der Anleger wird aber nicht nur auf den Zahlen des abgelaufenen Quartals liegen, sondern auch sehr stark auf dem Konzern-Ausblick für den laufenden Turnus.
#00: 12:42-3# Und wie erwähnt steht ein besonderes Jubiläum in der kommenden Woche an: Die Börsen-Zeitung wird 70 Jahre alt. Um dieses Ereignis angemessen zu würdigen, ist so einiges geplant. Was genau, dazu gibt uns nun Lutz Knappmann, Co-Chefredakteur, Auskunft. Hallo Lutz!
#00: 12:56-7# Hallo Franz, ja, du hast recht. Wir haben wirklich eine Menge geplant rund um unser 70-jähriges Jubiläum. Das Erste, was unsere Leserinnen und Leser tatsächlich am Stichtag 1. Februar schon in den Händen halten können, ist eine große Jubiläums-Sonderbeilage. Die Börsen-Zeitung als Partner und als Teil des Finanzplatzes Frankfurt, das sind jetzt aus der Zeitungsperspektive beschrieben – wir werden all das, was in der Sonderbeilage erscheint, natürlich auch auf unseren digitalen Kanälen veröffentlichen – aber aus der Zeitungperspektive sind das 32 Seiten. In denen werden die wichtigsten Protagonisten des Frankfurter Finanzplatzes nicht nur der Börsen-Zeitung zum Jubiläum gratulieren und auf die lange Historie der Börsen-Zeitung zurückschauen, sondern sich auch intensiv und argumentativ auseinandersetzen mit den großen Themen und Herausforderungen, vor denen der Finanzplatz Frankfurt und insgesamt die Finanzbranche, in diesen Zeiten stehen. Also wirklich ein spannendes Produkt, mit dem wir unser großes Jubiläumsprogramm ein Leuten werden in der kommenden Woche.
#00: 14:04-3# Und dieses Jubiläum soll ja sicher auch groß begangen werden. Allerdings steht die derzeitige Corona-Lage einer dem Anlass angemessen Feierlichkeit entgegen. Was ist denn hier vorgesehen?
#00: 14:14-3# Ja, das ist tatsächlich aus unserer Sicht eine größere Herausforderung gewesen, weil wir in der Tat sehr, sehr gerne schon zum tatsächlichen Geburtstag, also jetzt im Februar, mit Kunden, mit Wegbegleitern, mit Partnern, auch mit Leserinnen und Lesern und vor allem auch mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Haus hätten feiern wollen. Das mussten wir coronabedingt leider alles in den Frühsommer verschieben. Da ist jetzt aber tatsächlich eine Menge geplant, weil wir zwischen Mitte Mai und Mitte Juli tatsächlich, wenn man so will, auf Jubiläumstournee gehen. Wir werden an acht deutschen, beziehungsweise deutschsprachigen Finanzplätzen zu Festveranstaltungen einladen. Da geht es dann tatsächlich darum, dass wir gemeinsam mit renommierten Branchenvertretern mit vielen DAX-Vorständen beispielsweise, die auch als Keynote-Speaker auftreten werden, unser Jubiläum feiern, ein bisschen auf die Vergangenheit zurückblicken, vor allem aber auch in die Zukunft schauen. Und im späteren Verlauf des Sommers werden wir dann hier in Frankfurt auch mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch einmal zum großen Jubiläums-Sommerfest laden in der Hoffnung, dass uns Corona bis dahin nicht doch noch mal einen Strich durch die Rechnung macht.
#00: 15:32-9# Du hast es gerade schon erwähnt, wir wollen nicht nur auf 70 Jahre traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken, sondern vielmehr uns auch mit der Zukunft der Börsen-Zeitung beschäftigen. Kannst du uns kurz skizzieren, wie unser Finanzmedium in die nächsten 70 Jahre gehen?
#00: 15:47-1# Wenn ich das wirklich für die nächsten 70 Jahre schon wüsste, dann hätte ich, glaube ich, eine tolle Glaskugel. Nein, aber im Ernst, es wird niemanden überraschen. Dass das zentrale Stichwort auch für die Börsen-Zeitung die Digitalisierung und die digitale Transformation ist, das ist die Herausforderung, vor der alle Unternehmen stehen, vor den im Speziellen die Finanzbranche steht, und vor der selbstverständlich auch eine Börsen-Zeitung steht. Das heißt, die zentrale Aufgabe für die nahe Zukunft wird sein, dass wir unsere digitalen Angebote ausbauen, dass wir auf unseren digitalen Angeboten in der Qualität, die die Leserinnen und Leser von uns gewohnt sind, unseren Wirtschaftsjournalismus anbieten, ohne dabei das Produkt, mit dem die Börsen-Zeitung groß geworden ist, nämlich die gedruckte Ausgabe, zu vernachlässigen. Das heißt aber tatsächlich, dass wir unser Angebot verändern werden, dass wir mit ganz vielen Ideen und Kreativität auch neue Angebote, neue Produkte auf den Markt bringen werden. Und das wir am Ende überall dort, wo Menschen Inhalte der Börsen-Zeitung lesen möchten oder rezipieren möchten, auch mit einem guten Angebot verfügbar sind. Das ist eine große Menge Arbeit, die wir da vor uns haben. Aber auch eine superspannende Herausforderung, weil das der Weg ist, mit dem wir eben tatsächlich den bisherigen 70 Jahren weitere erfolgreiche 70 Jahre Börsen-Zeitung dann anhängen werden.
#00: 17:16-3# Ja, das klingt wirklich spannend. Vielen Dank für den Ausblick auf die Feierlichkeiten, die nun anstehen, und auf das, was die Börsen-Zeitung in Zukunft vorhat.
#00: 17:23-9# Sehr gerne, vielen Dank, Franz, wir freuen uns alle auf die anstehenden Feierlichkeiten. Grund zum Feiern gibt es allemal.
#00: 17:34-3# Die kommenden sieben Tage haben darüber hinaus noch weitere bedeutsame Termine und Ereignisse zu bieten. Und es werden auch wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht. Eine Übersicht zu all dem finden Sie heute im Finanzmarktkalender auf Seite 2 der Börsen-Zeitung und unter boersen-zeitung.de/finanzmarktkalender.
#00: Daneben ist das Folgende noch erwähnenswert.
#00: Am Montag sind wegen des chinesischen Neujahrsfestes die Börsen in China und Südkorea geschlossen. In Hongkong und Singapur findet ein verkürzter Handel statt.
#00: Am Dienstag sind dann wie auch am Mittwoch in China, Hongkong, Singapur und Südkorea die Börsen komplett zu. Derweil hält die KfW Bankengruppe ihre Jahresauftakt-Pressekonferenz online ab. Und die Reserve Bank of Australia informiert über das Ergebnis der geldpolitischen Sitzung.
#00: Zur Wochenmitte kommen die Mitglieder von Opec+ zu Beratungen über die Marktlage und die Produktionspolitik virtuell zusammen. Und die wöchentlichen US-Öllagerdaten werden veröffentlicht.
#00: Am Donnerstag sind die Börsen in China und Hongkong weiterhin geschlossen. Derweil präsentiert der Maschinenbauverband VDMA Zahlen zum Auftragseingang im Maschinenbau für Dezember und das Gesamtjahr 2021.
#00: Und zum Wochenabschluss bleibt lediglich die Börse in China noch zu. Die Ratingagentur Fitch legt die Einstufungen für Norwegen und die Ukraine vor, während Moody’s Ratingergebnisse für Russland sowie Tschechien und Standard & Poor’s Ratings für Bosnien und Herzegowina, EFSF, ESM, Lettland, Luxemburg sowie Schweden liefern.
#00: Ein paar runde Geburtstage gibt es in den nächsten Tagen – neben dem bereits erwähnten 70. Geburtstag der Börsen-Zeitung – ebenfalls zu feiern.
#00: 60 Jahre alt werden Gazprom-Chef Alexej Miller, Grenke-CEO Michael Bücker und der ehemalige GrenkeLeasing-Vorstand Uwe Hack. Seinen 65. Geburtstag feiert der ehemalige BayernLB-Vorstand Edgar Zoller. Der frühere VW-Vorstand Jochem Heizmann wird derweil 70 Jahre alt. Seinen 75. Geburtstag begeht Jochen Sanio, ehemals Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin. 80 Jahre alt werden der ehemalige Vorstandsvorsitzende der R+V-Versicherung Jürgen Förterer und Daniel Goeudevert, vormals VW-Vorstand und zuvor Vorstandschef der deutschen Ford-Werke. Und stattliche 85 Jahre erreicht Christoph Niemann, langjähriger persönlich haftender Gesellschafter und Partner von HSBC Trinkaus.
#00: Artikel zu Geburtstagen und Personalien finden Sie nicht nur auf der Personen-Seite der Börsen-Zeitung, sondern auch gebündelt in unserer Personalia-App.
#00: Und in der kommenden Woche gibt es auch ein paar beachtenswerte Gedenktage. Es ist nicht nur wie erwähnt chinesisches Neujahrsfest, das in das Jahr des Tigers überleitet, es wird in der kommenden Woche auch eines anderen Tiers gedacht, denn es steht der im Film verewigte „Groundhog Day“ – der Murmeltiertag an.
#00: Und im Übrigen beginnen am kommenden Freitag die Olympischen Winterspiele in Beijing.
#00: 20:22-0# Zum Schluss noch ein paar Hinweise in eigener Sache.
#00: In der morgigen Ausgabe finden Sie wie jeden Samstag die Spezialthemaseite „Recht & Kapitalmarkt“.
#00: Am Dienstag kommt wie erwähnt eine 32-seitige Sonderbeilage zum 70-jährigen Jubiläum der Börsen-Zeitung. Und es gibt es eine neue Ausgabe von Rules & Regulations, dem Regulierungs-Newsletter der Börsen-Zeitung in deutscher und englischer Sprache.
#00: Am Mittwoch erscheint eine neue Folge von #Volatility, dem Anlage-Podcast von Börsen-Zeitung und QC Partners.
#00: Und im Übrigen ist gestern eine neue Episode von „Nachhaltiges Investieren – Der Podcast von Börsen-Zeitung und Union Investment rund um Sustainable Finance" veröffentlicht worden. Darin spricht Olivier Carré von PwC über den massiven Umbruch, den der rasante ESG-Trend für die Assetmanager mit sich bringt.
#00: 21:08-4# Damit verabschieden wir uns für heute. Redaktionsschluss für diese Episode war Donnerstag, der 27. Januar, 18 Uhr. Eine Gesamtübersicht über Konjunktur- und Unternehmenstermine finden Sie unter boersen-zeitung.de. Alle genannten Links sind auch in den Shownotes zu dieser Episode aufgeführt. Wir wünschen Ihnen jetzt einen schönen Abschluss der Arbeitswoche, ein erholsames Wochenende, bis zum nächsten Freitag, tschüss.
#00: Und bleiben Sie gesund, alles Gute.
#00: 21:44-1# „7 Tage Märkte – die Wochenvorschau der Börsen-Zeitung“